Die Wandertafel am Oderteich

Der OderteichDer OderteichDieses im Jahre 2010 von der UNESCO in den Stand eines Weltkulturerbes erhobenen künstliche oberirdische Wasser - "leit" - system oder wie immer man es auch bezeichenen möchte, wurde vor mehreren Jahrhunderten zum Betrieb der Förder- und Pumpanlagen in den zahlreichen Harzer Bergwerken geschaffen. Hierfür waren ausgeklügelte Stauteiche, Rinnen, Aquädukte und Wehranlagen in der wilden Natur des Harzes zu errichten.
Fantastische Kenntnisse und Erkenntnisse in Hydrologie und Hydrodynamik und deren unglaublich effektive technische Umsetzung ermöglichten ein bis heute in funktionsfähigem Zustand gehaltenes, von jahreszeitlichen Schwankungen unabhängiges System zur Nutzung der Wasserkraft im Harzer Bergbaurevier.
Unsere Wanderung führte vom Oderteich immer längs des oberirdisch geführten Wassersystems bis zum Rehberger Grabenhaus. Auf dem gut angelegten, auch für Forstfahrzeuge nutzbaren Weg konnte man die großen Teils sehr ursprünglich wirkende Natur des Harzes, trotz des uns die meiste Zeit begleitenden sehr feinen Nieselregens auf sich wirken lassen und sehr genießen.

 Trockener Überlauf des Oderteichs ...Trockener Überlauf des Oderteichs ...

 

 ... über diese Granitkaskaden wird der Damm bei Hochwasser entlastet.... über diese Granitkaskaden wird der Damm bei Hochwasser entlastet.


Historischer WassergrabenHistorischer Wassergraben 

Wasser rinnt durch die BlockfelsenWasser rinnt durch die BlockfelsenEinerseits diente die Wasserkraft zum Betrieb der sogenannten „Fahrkunst", jenes einzigartigen Fördersystems, das es den Bergleuten ermöglichte, nur durch wechselseitiges Umsteigen auf einem gegenläufig sich auf und ab bewegenden Gestänge ohne großen Kraftaufwand in die Stollen ein- bzw. zum Schichtende wieder auszufahren.
Unabhängig von vormals eingesetzten Leitern, auf denen der Bergmann oftmals mehrere hundert Meter hinab und wieder hinauf steigen mußte. Und das zwei mal am Tag! Eine unvorstellbare Anstrengung! Andererseits diente das Fördersystem gleichzeitig der Entwässerung der Stollen sowie deren Bewetterung (Belüftung) und schließlich auch zum Betrieb der Pochwerke, in denen das geförderte Erz zerstampft und zur Verhüttung aufbereitet wurde.
Verschwand da nicht ein Wichtel unter der düsteren, krüppeligen Fichte oder war es doch nur ein knapper Windstoß, der sie zucken ließ? Schlüpfte dort nicht gerade etwas über die Blockhalde und verschwand in einer Kluft? Die Märchen und Mythen des Harzes, von Kindheit an vertraut - hier könnten sie entstanden sein! Aber sind es Märchen, sind es Mythen? Man möchte manchmal zweifeln...


Etwas urwüchsige WaldpartieEtwas urwüchsige Waldpartie

 

Felsen im WaldFelsen im Wald

 

Diese Kleine Fichte klammert sich in den FelsDiese Kleine Fichte klammert sich in den Fels

 

Felsen und Wald am WegrandFelsen und Wald am Wegrand

 

Nach einer angenehmen Rast und einem leckeren Essen im Rehberger Grabenhaus führte Bernhard Kammer uns auf einem anderen, teilsweise etwas beschwerlichen Weg (unbezählte Baumwurzeln, glitschige Steine, Anstiege), manchmal auch eher einem Pfad durch den hier wildnisähnlichen, recht urtümlichen Harzer Wald zurück zu unseren bequemen PKW, die nahe des Oderteichs abgestellt waren. Auch wenn einigen Teilnehmern der Wanderung der Rückweg nicht leicht fiel, war es ein wunderbarer Ausschnitt aus dem vielgestaltigen Harz, diesem sagen- und legendenhaften niedersächsischen Mittelgebirge. Lieber Bernhard, vielen Dank für dieses wunderschöne Naturerlebnis!


-> Weitere Informationen zum Oberharzer Wasserregal auf Wikipedia

  

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